von Jan-Sebastian Möller
von Jan-Sebastian Möller

Eine Nachhaltigkeitsstrategie ist relevant für alle Unternehmen, die auch in Zukunft anschlussfähig bleiben wollen. Denn der Markt für nachhaltige Produkte und Dienstleistung wächst – ebenso die allgemeine Erwartungshaltung gegenüber der Wirtschaft, ihre Arbeits- und Produktionsstrukturen auf ökologische und soziale Entwicklungsziele hin auszurichten. Die Etablierung und konsequente Verfolgung einer Nachhaltigkeitsstrategie erweist sich daher als einer der wichtigsten Innovationstreiber für Unternehmen.

Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen

Ab 2024 verschärft die EU ihre gesetzlichen Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, was den Kreis der betroffenen Unternehmen erheblich ausweitet.

So können künftig schon Unternehmen ab einer Größe von 250 Mitarbeitenden verpflichtet werden, gemäß den Vorgaben großer Berichtsstandards wie der Global Reporting Initiative (GRI) oder des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) zu erklären, ob sie eine Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen.

Auch auf kleinere Unternehmen wird dadurch der Druck nochmals erhöht, sich freiwillig eine Nachhaltigkeitsstrategie anzueignen, um transparent und wirksam an Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Nachhaltigkeitsstrategie als Ergänzung zur Unternehmensstrategie

Eine Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen ist immer auf einen langfristigen Zeitraum ausgelegt, der von zwei bis zu 10 Jahren oder mehr reichen kann – womit sie sich gut als Erweiterung oder Ergänzung der eigentlichen Unternehmensstrategie eignet.

Denn wie diese betrifft sie im Idealfall die Kernprozesse des Unternehmens und ist in allen Bereichen und Abteilungen systematisch integriert. Stark in der Unternehmensstruktur verankert, übt eine Nachhaltigkeitsstrategie somit direkten Einfluss auf den operativen Geschäftsbetrieb aus

PODCAST

"Innovation geht anders"

Der Satz „Innovation geht anders“ kommt uns sehr häufig über die Lippen. Im Grunde ist er immer die Aufforderung, Dinge gründlich in Frage zu stellen. Genau dies tun wir seit über 10 Jahren in unserer Tätigkeit als Trendforscher und Innovationsberater. Was wir damit erreichen wollen, ist leicht auszusprechen aber schwierig umzusetzen. Es geht uns um echte Wirksamkeit bei der Schaffung von Innovation.

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Definition einer Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen

Im Rahmen Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie bestimmen Unternehmen zunächst die für sie relevanten Handlungsfelder, in denen sie nachhaltiger werden wollen. Handlungsfelder können Produkte und Lieferketten, Finanzen, Emissionen, Naturschutz, Wasserverbrauch, oder auch die gelebte Diversität im Unternehmen betreffen. Die Bekämpfung des Klimawandels und der achtsame Umgang mit Menschen, Tieren und der Natur sind hierbei die wichtigsten Treiber.

Dann legen sie ihre großen und wichtigen Nachhaltigkeitsziele sowie jeweils kleinere Teilziele fest, die sie in den jeweiligen Handlungsfeldern erreichen wollen. Dabei handelt es sich um Themen, bei denen sich aus Sicht des Unternehmens langfristig eine größtmögliche Wirkung erzielen lässt.

Hierfür definieren sie qualitative Schritte zur Umsetzung und verknüpfen diese mit quantifizierbaren Indikatoren. Notwendig für den Erfolg sind eindeutig formulierte Ziele, die zugleich ambitioniert sind und sich dennoch erreichen lassen. Eine regelmäßige Überprüfung der Kennzahlen gibt Aufschluss über den Fortschritt der Zielerreichung sowie etwaige Zielkonflikte.

Nachhaltigkeitsstrategie für Unternehmen: Beispiele für Nachhaltigkeitsziele

Qualitative Nachhaltigkeitsziele sollten so formuliert sein, dass sich klar bestimmen lässt, ob sie zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht wurden. Beispiele:

  • Vollständige Klimaneutralität bis 2040
  • Umstellung auf plastikfreie Verpackung der Produkte bis 2035
  • Umbau der Firmenzentrale nach den Nachhaltigkeits-Standards der Deutsches Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bis 2030
  • Erhebung einer internen CO2-Gebühr für alle Abteilungen bis 2025
  • Finanzieller Anreiz für Mitarbeitende das Fahrrad zu nutzen bis nächstes Jahr

Quantitative Nachhaltigkeitsziele sprechen in Zahlen, die sich messen und auf diese Weise regelmäßig überprüfen lassen. Beispiele:

  • Senkung der Wasserentnahme um 40 %
  • Steigerung der Abfall-Recyclingquote auf 90 %
  • Bereitstellung von 30 Firmenfahrrädern, davon 20 E-Bikes
  • Reduktion der unfallbedingten Ausfalltage um 70 %
  • Einstellung von 11 Auszubildenden pro Lehrjahr mit 100 % unbefristeter Übernahme

Eine gute Koordination und konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitenden innerhalb des Unternehmens garantiert die optimale Umsetzung der in der Nachhaltigkeitsstrategie verankerten Nachhaltigkeitsziele.

Nachhaltigkeitsstrategie im Innovationsmanagement

Eine Schlüsselrolle in jeder Nachhaltigkeitsstrategie nimmt das Innovationsmanagement ein. Denn keine andere Unternehmensfunktion hat einen größeren Einfluss auf die Gestaltung nachhaltiger Lösungen sowie auf das Nachhaltigkeitsbewusstsein aller Beteiligten auf Projektebene.

Nachhaltige Innovationen entstehen am Beginn des Innovationsprozesses, am sogenannten Fuzzy Front End of Innovation. Denn dort arbeiten Innovationsverantwortliche mit den Nachhaltigkeitstrends der Zukunft und nutzen diese als Stellschrauben für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.

Durch die Verknüpfung seiner Innovationsziele mit den Nachhaltigkeitszielen leistet das Innovationsmanagement den entscheidenden Beitrag zur Verzahnung von Nachhaltigkeitsstrategie und Unternehmensstrategie auf operativer Ebene. Indem es die Nachhaltigkeitsstrategie als Innovationstreiber für technologische, wirtschaftliche und soziale Neuerungen nutzt, sichert es zugleich die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

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Expert:in

Ist davon überzeugt, dass technologiegetriebene Innovation und ein stärkeres Bewusstsein für unsere Umwelt nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich wechselseitig ergänzen.

Jan-Sebastian Möller

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