„Disruption“ leitet sich von dem englischen Verb „disrupt“ (also „zerstören“, „unterbrechen“) ab.
Disruptive Innovationen (auch disruptive Technologien genannt) zeichnen sich dadurch aus, dass sie traditionelle Geschäftsmodelle und etablierte Produkte, Technologien oder Dienstleistungen durch innovative Erneuerungen ersetzen bzw. verdrängen.
Solche bahnbrechenden Innovationen gelten als disruptiv – also zerstörerisch – weil sie bestehende Branchen und Märkte komplett revolutionieren und langfristig für ein verändertes Kundenverhalten und veränderte Kundenerwartungen sorgen.
Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, solchen disruptiven Wandel zu erkennen und schnell darauf zu reagieren.
Disruption ist inzwischen zum “Buzzword” geworden.Viele Befürchtungen und auch Hoffnungen sind damit verbunden:
Der Unterschied zwischen Innovation und disruptiver Innovation
Der Unterschied zwischen einer „normalen“ Innovation und einer disruptiven Innovation liegt in dem Ausmaß der Veränderung.
Die meisten Innovationen sind Neuentwicklungen von Produkten und Dienstleistungen oder inkrementelle Innovationen. Inkrementell bedeutet „schrittweise“ und so beschreibt diese Innovationsform die schrittweise Veränderungen oder Optimierungen an einem bestehenden Produkt, einer Dienstleistung oder Prozess.
Von Disruption sprechen wir erst bei Innovationen, die so neuartig sind, dass sie das Potential haben, einen bestehenden Markt komplett zu verändern, etablierte Produkte und Unternehmen zu ersetzen, oder auch einen ganz neuen Markt zu erschaffen.
Beispiele für Disruption
Disruptive Innovationen gab es schon immer. So hat beispielsweise das Dampfschiff das Segelschiff ersetzt und das Automobil hat das Pferd als Transportmittel abgelöst.
Heute finden sich Beispiele für erfolgreiche disruptive Innovation vor allem in der Digitalbranche, bei technischen Innovationen und der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle.
Hier finden Sie 10 bekannte Beispiele für Disruption aus den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten:
- Das Mobiltelefon hat den Telefonmarkt revolutioniert. Während es kaum noch Telefonzellen gibt, sind auch Festnetzanschlüsse heute nicht mehr notwendig.
- Die Digitalfotografie hat den 35mm-Film ersetzt.
- Wikipedia hat die gedruckten Enzyklopädien überflüssig gemacht.
- Google Maps hat Landkarten und auch klassische Navigationsgeräte verdrängt.
- Streamingdienste wie Netflix, Spotify, oder YouTube haben den klassischen Medienkonsum revolutioniert und Plattenfirmen genauso wie TV- und Filmproduzenten vor große Herausforderungen gestellt.
- Uber hat mit seiner Plattform für die Vermittlung von Fahrern und Kunden den Taxi-Markt massiv gestört und die traditionellen Taxidienste in vielen Städten komplett verdrängt.
- Airbnb hat mit seinem disruptiven Geschäftsmodell den Hotelmarkt gestört, indem sie eine Plattform für die Vermittlung von Unterkünften geschaffen haben, die es Menschen ermöglicht, ihre Wohnungen und Häuser an Reisende zu vermieten.
- Amazon hat als Online-Plattform weltweit den Einzelhandelsmarkt massiv gestört und das Kaufverhalten vieler Menschen nachhaltig verändert.
- Das Smartphone ist eine der stärksten disruptiven Technologien unserer Zeit. Es hat nicht nur den Platz vom Festnetztelefon, Tastenhandy und Laptop eingenommen, sondern ist heute ein Multitool, das durch die verschiedensten Apps auch als Navigationsgerät, als Spielkonsole, als Musikplayer und Fotoapparat dient.
- PayPal hat die Art und Weise, wie wir online bezahlen, verändert und einen neuen Markt von Online-Bezahldiensten geschaffe
Die Zukunft wird zeigen, mit welcher disruptiven Kraft Innovationen wie ChatGPT, der 3D-Drucker oder Flugtaxis bestehende Märkte revolutionieren werden.
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Ist Disruption eine Garantie für Erfolg?
Eine disruptive Innovation ist nicht per se erfolgreich. Wichtig ist ein langer Atem und ein tragfähiges Geschäftsmodell.
Kennzeichnend für eine disruptive Innovation ist vor allem ihre Neuartigkeit. Deshalb sind disruptive Innovationen oft zu Beginn noch nicht erfolgreich. Der Markt muss erst entstehen, die Technologie muss sich in der Praxis bewähren und die Kunden müssen das neue Produkt oder die neue Dienstleistung erst einmal für sich annehmen.
Eine Innovation gilt erst dann als disruptiv, wenn die Kunden die Innovation den bestehenden Technologien oder Geschäftsmodellen vorziehen.
The Innovator´s Dilemma: Für wen und warum sind disruptive Innovationen ein Dilemma?
Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Clayton M. Christensen beschreibt in seinem Buch „The Innovator's Dilemma“ die Disruption als ein unlösbares Problem für etablierte Unternehmen.
Denn ein erfolgreiches Unternehmen strebt konsequent danach, sich nach den Wünschen ihrer Kunden zu richten und den Gewinn stetig zu maximieren.
Eine disruptive Technologie ist aber so neuartig, dass sie von den Kunden gar nicht geschätzt wird und ihren Wünschen eben nicht entspricht. An dieser Stelle ist das etablierte Unternehmen laut Christensen in der Zwickmühle: Es ist gefangen im eigenen Markt. Statt in disruptive Technologien investieren zu können, muss es sich auf bestehende Kunden und ihre Wünsche konzentrieren.
Clayton M. Christensen zufolge sind deshalb nur Neugründer in der Lage, ein solches Risiko einzugehen.
Im Folgenden beleuchten wir die größten Risiken disruptiver Innovationen:
Chancen und Risiken durch Disruption
Eine disruptive Innovation auf den Markt zu bringen, birgt natürlich eine riesige Chance: Die Eröffnung eines neuen Marktes, der bisher nicht existiert. Unternehmen, die in der Lage sind, solche neuen Märkte zu erschließen, können eine dominante Position einnehmen und haben enorme Wachstumspotenziale.
Dem gegenüber stehen aber auch verschiedene Risiken, die disruptive Unternehmen haben. Hier die größten Risiken von Disruption:
Stellt disruptive Innovation eine Bedrohung für Ihr Unternehmen dar?
Disruptive Innovationen waren schon immer da und es wird sie auch immer geben.
So radikal, wie sie in der Theorie beschrieben werden, sind Disruptionen aber in der Regel nicht:
Auch wenn es E-Books gibt, ist die Nachfrage nach gedruckten Büchern weiterhin hoch. Es existieren weiterhin Hotels, auch wenn Airbnb Privatwohnungen vermietet. Und auch ob Netflix und andere Streamingdienste das konventionelle Fernsehen wirklich komplett verdrängen wird, ist noch unklar.
Das zeigt: Die bestehenden Technologien und die disruptive Innovation können auch nebeneinander existieren.
Haben Sie keine Angst vor Disruption. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen in Ihrem Markt, bleiben Sie offen für Neues und nutzen Sie die Chancen, die neue Technologien auch für Ihr Unternehmen bringen können.
So kann das gelingen:
7 Möglichkeiten, wie sich Unternehmen auf Disruption vorbereiten kann
Mit diesen 7 Tipps können Sie sich auf Disruption vorbereiten und die Widerstandsfähigkeit Ihres Unternehmens gegenüber zukünftigen Veränderungen stärken.
- Bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Technologie und der Trends. Beispeilsweise mit dem TRENDMANAGER.
- Fördern Sie eine Innovationskultur, indem Sie Raum für Ideen schaffen und diese aktiv fördern.
- Investieren Sie in die Weiterbildung und Entwicklung Ihrer Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um mit disruptiven Veränderungen umzugehen.
- Verfolgen Sie Ihre Konkurrenz und die neuesten Start-ups in Ihrer Branche, um mögliche Bedrohungen zu erkennen.
- Suchen Sie die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Start-ups, um Synergien zu nutzen und gemeinsam Innovationen voranzutreiben.
- Seien Sie offen für neue Ideen, um den Wandel anzunehmen und Ihr Unternehmen entsprechend weiterzuentwickeln.
- Ein agiles Geschäftsmodell und flexible Organisationsstruktur helfen Ihnen, sich an neuen Gegebenheiten anzupassen.
Wichtig ist, dass Unternehmen sich aktiv auf die Zukunft vorbereiten, um flexibel und schnell auf neue Entwicklungen und Chancen reagieren zu können. Wer den Wandel annehmen kann und anpassungsfähig ist, kann neue Märkte erschließen und das eigene Geschäft ausbauen.
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