Digitale Nomaden, die ortsunabhängig arbeiten, sind schon über die letzten Jahre hinweg verstärkt in Erscheinung getreten. Dazu hat die Digitalisierung der Arbeitswelt entscheidend beigetragen, unter anderem mit steigenden Bandbreiten bei der Datenübertragung und zunehmend flexiblen Arbeitsbedingungen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich der Trend „Work from anywhere“ allerdings stark beschleunigt.
Diese Entwicklung, von überall zu arbeiten, ergibt sich aus einem einzigartigen Zusammentreffen aus Angebot und Nachfrage: Der strauchelnde Tourismus-Sektor ist verzweifelt auf der Suche nach Lösungen, um trotz weltweiter Reisebeschränkungen zumindest einen Teil seiner Hotelbetten belegen zu können. Gleichzeitig haben Angestellte wie Selbstständige vielerorts genug davon, ausschließlich von zu Hause aus zu arbeiten: Ihre Produktivität und ihr Wohlbefinden leiden unter der fehlenden Trennung von Beruflichem und Privatem.
Digitale Nomaden vermeiden häufige Reisen wegen Corona
Allerdings wollen nur wenige Angestellte und Selbstständige vor Ort das Risiko eingehen, während einer Pandemie in ihr gewohntes Gemeinschaftsbüro oder ihren Coworking-Space zurückzukehren. Und viele digitale Nomaden vermeiden es aktuell, häufig von Ort zu Ort ziehen, um sich nicht selbst mit Keimen zu identifizieren oder sie weiterzutragen. Eine elegante Lösung für diese komplexen Probleme scheinen private wie öffentliche Akteure in einer neuen Form des digitalen Nomadentums zu sehen.
Micro-Trend: Briefkasten für digitale Nomaden
Die mobile Dienstleistung Nomad Postbox ermöglicht es digitalen Nomaden, einen Briefkasten in einem Land ihrer Wahl zu eröffnen und Briefe digital zugesendet zu bekommen. In einer Welt, die den Arbeitsplatz durch digitale … weiterlesen
Neue Angebote für berufstätige Reisende
So vermieten Hotelketten ihre leeren Suiten als „Solo-Offices“ tage- oder wochenweise an Interessierte, inklusive Annehmlichkeiten wie Highspeed-Internet und kontaktlosen Zimmerservice. Auch Camping-Ausstatter denken an die neue Zielgruppe und entwickeln Glamping-Mobile, die mobiles WiFi, Kaffeemaschine und andere Büro-Infrastruktur in die Wildnis bringen. Das ist strategisch clever, denn einige der neuen Nomaden vermeiden Menschenmassen und ziehen sich gerne in die Natur zurück.
Micro-Trend: Pandemiegerechtes Hotel für Geschäftsreisende
Singapur hat mit „Connect@Singapore“ eine Initiatve gestartet, um Geschäftsreisende anzulocken. Dazu baut der Stadtstaat im Kongressort Singapore Expo eine Einrichtung namens „Connect@Changi“ auf, wohin Geschäftsreisende … weiterlesen
Jüngere Arbeitnehmer*innen: „Zuhause“ kann überall sein
Selbst Regierungen vom Tourismus abhängiger Länder reagieren auf den Trend, indem sie speziell auf berufstätige Reisende zugeschnittene Visa anbieten. Das ist ein Indiz dafür, dass dieser Trend gerade das Berufsleben jüngerer Arbeitnehmer*innen weiter bestimmen wird. Denn wenn von Zuhause arbeiten zur Norm wird, werden gerade die reiselustigen Generationen Y und Z argumentieren, dass „Zuhause“ überall sein kann. Nun ist die spannende Frage, wie Arbeitgeber*innen auf diese stetig wachsenden Ansprüche reagieren.
Micro-Trend: Jahresvisum für digitale Nomaden
Die baltische Nation Estland hat ein Visum eingerichtet, mit dem digitale Nomaden bis zu ein Jahr in dem Land leben und von dort arbeiten dürfen. Grundvoraussetzungen sind eine Anstellung bei einem international tätigen Unternehmen … weiterlesen
Mit dem Trendexplorer weitere Tendthemen entdecken
Bei unseren Beobachtungen zum Thema “New Nomads” handelt es sich um ein Trending Topic. Trending Topics sind kuratierte Recherchen von Micro-Trends, die wir regelmäßig in unserem Online-Tool Trendexplorer veröffentlichen. In ihnen verdichten sich unterschiedliche Innovationen zu einem bestimmten Trendthema. Trending Topics liefern Ihnen damit wichtige Impulse für Ihre Arbeit mit Trends und Innovationen.